Kaufempfehlung für günstigen LAN-Extender - Teil2

  • hallo,

    ich hatte mir im Jahr 2006 von Zyxel ein Vdsl Modem Pärchen für die Überbrückung einer Fernmelde-Erdkabelstrecke besorgt, nachdem mir meine Alcatel 2Mbit Modems durch ein Gewitter gestorben waren, siehe dazu auch hier --> Kaufempfehlung für günstigen LAN-Extender gesucht?

    Doch seit geraumer Zeit wurden diese Modems lebensmüde und mussten fast täglich resettet werden. Ich habe mir nun ein Pärchen von diesen Vdsl2 Modems zugelegt --> http://www.allnet.de/de/allnet-bran…em-masterslave/

    Vom Aufbau hier sind sie recht simpel, einfach schlichte Modems ohne großen Schnickschnack. Über DIP Schalter wird festgelegt, wer master (CO) und wer Slave (CPE) wird. Weiterhin kann ein low Band reserviert werden, wenn man auch noch ISDN tunneln will. Das geht aber dann zu Lasten der Bandbreite und Übertragungsrate. Mit zwei weiteren DIP Schaltern kann der Pegel erhöht und ein Interleave erzwungen werden, was die Übertragungssicherheit erhöht, aber die Performance verringert.

    Ich habe nun mal ein wenig getestet:

    Code
    root@Frank:/# iperf -c 192.168.99.145
    ------------------------------------------------------------
    Client connecting to 192.168.99.145, TCP port 5001
    TCP window size: 21.0 KByte (default)
    ------------------------------------------------------------
    [  3] local 192.168.99.131 port 53874 connected with 192.168.99.145 port 5001
    [ ID] Interval       Transfer     Bandwidth
    [  3]  0.0-10.0 sec   113 MBytes  94.4 Mbits/sec

    Im normalen Modus erreiche ich mit dem 40 Jahre alten Erdkabel vorbildliche Werte.

    auch beim simulierten bidirectionalen Test sieht es ganz gut aus:

    Ich habe auch mal Server und Client getauscht, Werte bleiben dabei gleich. Soweit sieht es mit den Modems gut aus.
    Nun muss ich miŕ noch einen ordentlichen Blitzschutz bauen.
    Den alten Blitzschutz den ich bis jetzt Betrieb hatte, kann ich nicht weiter verwenden. Die neuen Vdsl2 Modems laufen bei Höchstform mit 33Mhz und dafür hat mein alter Blitzschutz zu hohe Kapazitäten und bedämpft die Leitung zu stark. Ich habe da aber schon was bei rsonline gefunden, Gasentladungenröhren mit 1pF und superschnelle Cera Dioden mit nur 3pF. Daraus lässt sich was Anständiges bauen

  • Hi,

    Mein letztes normales VDSL-Modem ist vor zwei Jahren ebenfalls durch ein Überspannungsereignis abgeraucht. Deshalb hatte ich mit von Schneider (APC) den Surge Protector APC-P1T-GR für 10€ zugelegt.
    Die Leitungskapazität ist damals laut Fritzbox von 108 Mbit/s auf 85 Mbit/s abgesunken. Womit die nutzbare Leitungskapazität bei VDSL50 im grünen Bereich verbleibt.

    Nur mal so als Gedanke dazu ...
    Andreas

  • Die Leitungskapazität ist damals laut Fritzbox von 108 Mbit/s auf 85 Mbit/s abgesunken.

    ja, so etwas ähnliches hatte ich hier auch schon gelesen --> http://www.mikrocontroller.net/topic/341329

    Die Beschneidung des oberen Frequenzbandes wollte ich dabei möglichst vermeiden. Allnet hat zwar auch einen Überspannungsschutz --> http://www.allnet.de/de/allnet-bran…-blitzschutz-1/

    der von der Schaltung ungefähr dem entspricht, was ich so vorhabe und auch für die DSL Seite funktioniert ( wenn kein DC mit übertragen wird) , aber die 50 Euro für beide Seiten sind mir dann doch zu teuer. Die Bauelemente kosten ja nur ein paar Cents und PCB kreieren ist für mich auch kein Problem.

  • Das Problem aller Bauelemente ist immer, das deren kapazitive Wirkung automatisch zu einer Dämpfung des Signalweges führen. Und damit einen Hochfrequenzfilter darstellen.
    Naja, wenn Du ehe deine eigene PCB bauen willst, kannst Du auch für "0 Cent" eine paar Spark Gap vorsehen ...

    http://www.eevblog.com/2014/10/31/eev…-pcb-spark-gap/

  • Das Problem aller Bauelemente ist immer, das deren kapazitive Wirkung automatisch zu einer Dämpfung des Signalweges führen. Und damit eine Hochfrequenzfilter darstellen.

    das ist schon klar.
    Leider verkauft die Industrie nur das was minimal notwendig ist. Meist werden rel. hoch kapazitive TVS Dioden mit einigen nF verbaut, die das Ganze stark bedämpfen. Besser dafür geeignet sind keramische Dioden mit nur wenigen pF. Die können aber nur 300 Watt vernichten, sind aber extrem schnell im Ansprechverhalten. Den Rest müssen dann die GDTs "verarbeiten"

    Zitat

    Naja, wenn ehe deine eigene PCB bauen willst, kannst Du auch für "0 Cent" eine Spark Gap vorsehen ...

    dann doch lieber GDTs, die zünden früher und auch zuverlässiger ;)

  • noch rechtzeitig vor der Blitzsaison habe ich meine 2 Blitzschutz-Module fertig gebaut. Mit diesem verändern sich die Übertragungswerte nicht. Nun muss nur noch der Blitz hier auch mitlesen und mich dann klugerweise in Ruhe lassen ;)
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  • so, bin wieder online :)

    meine Blitzschutzmodule haben die erste Bewährungsprobe bestanden.
    Über Nacht haben wir bei dem extremen Gewitter auch wieder ein mitbekommen. EMA und Telefonanalage waren danach außer Rand und Band, ließen sich aber Power-On resetten. Auch war die Modemstrecke offline. Es waren aber nur die 4 Leitungssicherungen gekommen. Ich habe erst mal provisorisch einfache Glassicherungen eingesetzt, nun funktioniert alles wieder.

  • gibs die Platine so zu kaufen ? hier waren in den letzten tagen auch ordentliche Wolke-Erde Entladungen am Start.

  • nein, die ist quasi eine Maßanfertigung für meine Bedürfnisse.
    Es gibt aber fertige Teile von verschiedenen Herstellern (bsw. hier und im Paralleltrhread), wobei die preiswerteren Teile "schlechtere" Bauteile verwenden, die mehr Dämpfung für DSL mitbringen.

  • Gibt es von dem Modul einen Schaltplan?

    Bzw.: Wo stammt die Idee mit den Spulen vor den Varistoren (das sind doch welche?) her?
    Ich schätze, das ist um die Dämpfung bei hohen Frequenzen zu verringern. Haben die Varistoren dann überhaupt noch eine Wirkung ?

    Gruss
    SHF

    Mein (neuer) VDR:

    Software:
    Debian Wheezy mit Kernel 3.14
    VDR 2.0.7 & div. Plugins aus YaVDR-Paketen
    noad 0.8.6

    Hardware:
    MSI C847MS-E33, onboard 2x1,1GHz Sandybridge Celeron 847, 4GiB RAM
    32GB SSD (System), 4TB 3,5" WD-Red HDD (Video)
    TT FF DVB-S 1.5 FullTS-Mod PWM-Vreg-Mod, DVB-Sky 852 Dual DVB-S2
    Das ganze im alten HP Vectra VLi8-Gehäuse versorgt von:
    PicoPSU-160-XT und Meanwell EPP-150 im ATX-NT-Gehäuse

  • die Varistoren sind nur ein Teil vom Ganzen - (GDT, Varistor, CERA-Dioden). Die Dimensionierung hatte ich aus einem Parallelthread ähnlich diesem hier --> http://www.elektrikforum.de/ftopic10219.html

    den entscheidenden finde ich nicht mehr - müsste ich wahrscheinlich länger suchen. Die Spulen kompensieren die hohe Kapazität der Varistoren und sind ein Kompromiss zur Dämpfung. Trotzdem schließen die Varistoren die Lücke zwischen den kleinen Cera Dioden und den großen GDTs.

  • Argus, du scheint ne ecke mehr ahnung von micro elektronik zu haben als ich, hast du vllt tipps für LAN überspannungsschutzmodule ? da gibt es ja jede menge, von total billig ( 3 euro ) bis echt teuer ( 99 euro ) ich brauche ca 4-5 Stück, wird echt teuer hab ich das Gefühl :/

  • für LAN würde ich diese Teile nehmen --> http://www.allnet.de/de/allnet-bran…gs-blitzschutz/

    (oben geposteter Link zu Allnet ist tot)

    der wurde in einem Forum mal zerlegt und hat ordentliche GDTs von allen Signalleitungen zu PE. Preislich liegen die Module zur Zeit wohl bei 20 Euro, ich denke mal, das ist für diese Ausstattung fair. Aber wie schon woanders erwähnt, muss der Potentialausgleich zwingend mit angeschlossen werden. Ohne den ist jeder Blitzschutz wirkunglos.

  • Argus:
    Danke für die Aufklärung!

    Mich wundert nur, warum nicht versucht, die seiten Galvanisch zu trennen.
    ZB.: wie bei einigen Splittern über Kondensatoren.

    Gruss
    SHF

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    MSI C847MS-E33, onboard 2x1,1GHz Sandybridge Celeron 847, 4GiB RAM
    32GB SSD (System), 4TB 3,5" WD-Red HDD (Video)
    TT FF DVB-S 1.5 FullTS-Mod PWM-Vreg-Mod, DVB-Sky 852 Dual DVB-S2
    Das ganze im alten HP Vectra VLi8-Gehäuse versorgt von:
    PicoPSU-160-XT und Meanwell EPP-150 im ATX-NT-Gehäuse

  • Danke für die Info, 80-100 € für die Absicherung des NAS geht ja noch, dazu noch die SAT Kabelsicherungen und gut ist. Den PE Leiter der normalen Hausverkabelung kann ich da ohne weiteres nutzen oder nicht ?

    Lt. Amazon bewertung für DSL anschlüsse nicht geeignet ( https://www.amazon.de/Allnet-ALL95100-Outdoor-Blitzschutz-Category/product-reviews/B00DFV8PYY/ref=cm_cr_dp_d_hist_1?ie=UTF8&filterByStar=one_star&reviewerType=all_reviews#reviews-filter-bar ) aber im LAN scheint der gute Dienste zu leisten ( https://www.google.de/shopping/product/2239787034740607116/reviews?client=ubuntu&channel=fs&q=ALLNET+/+ALL95100+TP+Cat+6+%C3%9Cberspannungs-/Blitzschutz&ie=utf-8&oe=utf-8&gfe_rd=cr&sa=X&ved=0ahUKEwirmL-E36vVAhUPYVAKHcYiBCwQvCQIcQ )

  • Den PE Leiter der normalen Hausverkabelung kann ich da ohne weiteres nutzen oder nicht ?

    ja, Allnet schweigt sich zwar im Installationsleitfaden zum Querschnitt aus, aber im Zweifel würde ich es so wie Satanlagen absichern mit 4mm2. Sicher wird die PE Litze am Modul auch dünner sein, eine kurze Anbindung könnte sicher auch schächer ausfallen, aber da ja keiner die Gesamtlänge kennt, wird wohl 4mm2 richtig sein.

    Zitat

    Lt. Amazon bewertung für DSL anschlüsse nicht geeignet

    ist richtig, mein Modul ja auch nicht. Ethernet überträgt ja keine Speisespannungen ( PoE mal ausgeklammert) daher kann der Schutz ein wenig tiefer greifen.

    Zitat

    Mich wundert nur, warum nicht versucht, die seiten Galvanisch zu trennen.

    ich könnte mir vorstellen, wenn beidseitig das Kabelstück galvanisch getrennt ist, wird die Spannung extrem hochlaufen ohne Ableitung. Da bräuchte es wohl Höchstspannungskondensatoren oder Hochspannungstrafos und ob die es überleben werden? Gleichzeitig wird es die Isolation des Kabels beschädigen. Kabel kurzschließen und die Energie über das Abbrennen der Sicherung vernichten, halte ich für die sinnvollste Variante.

  • Mich wundert nur, warum nicht versucht, die seiten Galvanisch zu trennen.

    Es hat etwas gedauert, aber ich habe es inzwischen probiert und es funktioniert.

    Die Schaltung entspricht der weiter oben im Beitrag, nur habe ich die 2 1W Widerstände durch je einen 47nF MKP-Kondensator ersetzt.

    Selbst an VDSL läuft problemlos drüber, einer Verschlechterung der Verbindungsdaten ist praktisch nicht feststellbar.

    Gruss
    SHF

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    Das ganze im alten HP Vectra VLi8-Gehäuse versorgt von:
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  • beidseitig für Lan Extender Strecke oder nur einseitig fürs Gegenstück des DSLAM?

    Letzteres. VDSL 100, AFAIK mit Vectoring.

    Die 47nF Kondensatoren sind aber gosszügig bemessen, es sollten auch problemlos zwei in Reihe gehen.

    Original waren in den Splittern 22nF fürs DSL eingebaut. Da bist du mir 2x 47nF in Reihe noch drüber.

    Gruss
    SHF

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  • Letzteres. VDSL 100

    dachte ich mir,

    das ist dann auch eine andere Situation. Die Gegenseite (DSLAM) ist ja von Seiten der Telekom sehr robust ausgestattet (Überspannungsschutz) und leitet Beeinflussungströme und Spannungen seinerseits ab. Wenn Du da per Kondensator eine "Wand" einziehst, leiten die Überspnnungsteile im DSLAM das ab. Anders ist das bei einer Privat-Line. Dort hast Du ein Stück Kabel, wo sich durch Induktive Beeinflussung eine sehr hohe Spannung aufbauen kann. Diese Spannung würde immer höher laufen, bis die Kondensatoren durchschlagen oder die Kabelisolation durchschlägt. Um das zu vermeiden muss man die Energie über Ableiter rechtzeitig ableiten. Zum Schutz der Schutzstrecke wirken dann noch die Leitungssicherungen, die den belasteten Strang abschalten. Das hat bei mir jetzt schon einige Male erfolgreich funktioniert.

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