LG äußert sich zu Spionagevorwürfen
22.11.2013
Ein Blogger in Großbritannien behauptet, sein LG-Fernseher habe
unverschlüsselte Daten über seine Sehgewohnheiten übermittelt.
Mittlerweile hat sich LG zu Wort gemeldet und verspricht ein
Firmware-Update. Deutsche Smart-TVs seien dabei nicht betroffen.
In jüngerer Zeit regen Smart-TVs zu Spekulationen an. Es wird
hinterfragt, inwieweit die Geräte persönliche Daten, auch zu den
Nutzungsgewohnheiten, sammeln und ungefragt übermitteln können. Fälle,
die über das übliche Maß bei der Nutzung eines Computers hinausgehen,
gab es bislang allerdings nicht. Einen ausführlichen >>>[Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/artists/just_cuz/JC_link.gif] Kommentar zum Thema Spionage durch Smart TVs haben wir vor Kurzem veröffentlicht.
Nun will ein>>>[Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/artists/just_cuz/JC_link.gif] Blogger in Großbritannien
beobachtet haben, dass sein LG-TV-Gerät persönliche Daten
unverschlüsselt übermittelte. Dies sei auch dann geschehen, wenn er über
das Menü die Erlaubnis verweigert habe, Nutzungsaktivitäten zu sammeln
und zu versenden. Die Meldung erweckt aktuell viel Aufsehen.
Wiederholbar war der Vorgang andernorts bislang allerdings nicht. Weder
LG selbst kann ihn bestätigen, noch andere LG-TV-Nutzer. Auch
Fachredaktionen haben erfolglos versucht, die Behauptung an anderen
LG-Modellen nachzuvollziehen. Zu überprüfen bleibt in diesem Rahmen
allerdings, inwieweit englische TV-Geräte andere Software nutzen als
etwa für Deutschland bestimmte Modelle.
+++ Update (22.11.2013, 10:20 Uhr): Statement von LG +++
Die Konzernzentrale von LG in Seoul hat mittlerweile ein Statement
verfasst. LG bestätigt, dass bestimmte Smart-TVs Informationen wie
Programm, TV-Plattform und Sendequelle erfassen, um den Zuschauern
Programmempfehlungen auf Grundlage des Sehverhaltens zu geben und
interessenbezogene Werbeinhalte anzubieten. Es habe sich gezeigt, dass
diese Informationen zum Sehverhalten auch dann weitergegeben werden,
wenn der Zuschauer die entsprechende Funktion deaktiviert hat. Diese
Daten werden laut LG allerdings nicht vom Server gespeichert. LG betont
außerdem, dass es sich dabei nicht um personenbezogene Daten handelt.
"Derzeit wird ein Firmware-Update zur sofortigen Auslieferung erstellt,
das dieses Problem auf allen betroffenen LG Smart TV behebt, so dass bei
ausgeschalteter Funktion keine Daten übertragen werden", so LG weiter.
LG bestätigt außerdem, dass auch Namen von Mediendateien übertragen
wurden, die sich auf externen Laufwerken befanden. Die Daten seien nicht
gespeichert worden. Vielmehr sei dies Bestandteil eines neuen Features
gewesen, das im Internet nach Daten suchen sollte, die im Zusammenhang
mit der betrachteten Sendung stehen. "Dieses Feature ist jedoch niemals
völlig fertiggestellt worden, und es wurden zu keiner Zeit
personenbezogene Daten erfasst oder aufbewahrt", so ein Sprecher von LG.
Auch diese Funktion soll mit dem Firmware-Update bei betroffenen
Smart-TVs von LG deaktiviert werden.
LG Deutschland habe nach Bekanntwerden der Behauptungen eigene
Untersuchungen angestellt, so ein Pressesprecher. Bisher habe man eine
Weitergabe von Informationen wie oben beschrieben bei deutschen
Smart-TVs nicht beobachten können.