Elkos geplatzt - lohnt eine Reparatur?

  • Moin moin.

    Auf dem VIA EPIA M10000b meines VDR sind nach fast 6 Jahren nun einige Elkos defekt. Erkannt haben wir das allerdings erst, als es mehrmals sehr laut geknallt hat und er dann nicht mehr hochfahren wollte. :(

    Jetzt habe ich gelesen, dass man die Elkos prinzipiell austauschen kann und sofern nichts anderes defekt ist, das MB wieder laufen sollte. Mir stellt sich die Frage, ob sich bei diesem Board, dessen Alter und der Anzahl der zu tauschenden Elkos eine Reparatur überhaupt noch lohnt. Des Weiteren traue ich mir diese Aktion nicht zu.

    Was meint ihr?

  • Ich würde ein solches Board nicht reparieren, mit der geringen Rechenleistung ist der heutige Nutzen zu gering. Ich war im Gegenteil froh als sich vor einigen Jahren mein EPIA-Board mit dem gleichen Fehler verabschiedete, Windows XP auf dem Board zu betreiben hatte schon etwas von Masochismus. Ich konnte dann den Neukauf eines Boards endlich nicht mehr hinaus zögern.

    Für die Reparatur bräuchtest du auch (LOW)ESR-Elkos, die kosten erheblich mehr als normale Elkos. Dann wäre da noch die Ausrüstung mit Werkzeug...

    Meine VDR

    1. gen2vdr v2 auf Aopen i915GMm-HFS und CeleronM 360J, RAM 1GB, HD Samsung HD401LJ, DVD Pioneer DVR-A05, Funk-Tastatur Cherry mit USB-Empfänger, TT FF 1.5 (System nur noch selten im Einsatz)

    2. gen2vdr v3 auf Gigabyte GA-E7AUM-DS2H (NVidia 9400 Onboard-Grafik) mit Core2Duo E8500, RAM 4 GB, SATA-Festplatte im Wechselrahmen, SATA BD-ROM/DVD-Brenner Pioneer, Tastatur, Skystar HD2

  • kaosman

    "halbfertiger" hat recht man sollte es immer als Chance sehen, sich zu verbessern. Aber falls Du Interesse an "einer einfachen Reparatur" hast, könnte ich Dir das Board als Ersatzteil anbieten, hab eines das ich ab und an zu Testzwecken nutze, natürlich in gutem Zustand ...

    Regards
    fnu

    HowTo: APT pinning

    Click for my gear

    [¹] Intel NUC Kit NUC7i5BNH, Akasa Newton S7, 8GB DDR4, WD Black SN700 500GB NVMe, Crucial MX500 2TB, CIR, SAT>IP, Ubuntu LTS 18.04.5, VDR 2.4.1 (15W)

    [²] Intel NUC Kit NUC7i3BNH, 8GB DDR4, WD PC SN520 250GB NVMe, Crucial MX500 1TB, CIR, SAT>IP, Ubuntu LTS 20.04.1, VDR 2.4.1 (13W)

    [³] BQ500, Asrock X470D4U, AMD Ryzen 3 3100, 32GB DDR4 ECC, 2x WDC SN520 256GB, 2x Samsung SSD 4TB, 1x SanDisk SSD+ 1TB, 1x WDC Blue SSD 500GB, Windows Server 2019 Hyper-V (35W)

    [⁴] Jultec JPS0501-12AN, JPS0501-8M2, Octopus Net (DVBS2-8) & openHABian 3.3.0

  • LowESR-Elkos gibt es bei Reichelt, da kannst du recht schnell zusammenrechnen, was das kostet.
    Das Löten von den Dingern ist nicht so einfach, da die direkt auf den Großem Masseflächen sitzen. Da braucht man mindestens mal einen Lötkolben mit ordentlich Leistung.

    Bei dem würde ich mir bei dem Board den Aufwand aber nur machen, wenn es besondere Gründe dafür gäbe. (Also nichts anderes in das Gehäuse passt oder dergleichen.)
    Bei den ITX-Boards gibt es eine große Auswahl zu vernünftigen Preisen und selbst der kleinste Atom schlägt das VIA-Teil um Längen.

    Gruss
    SHF

    Mein (neuer) VDR:

    Software:
    Debian Wheezy mit Kernel 3.14
    VDR 2.0.7 & div. Plugins aus YaVDR-Paketen
    noad 0.8.6

    Hardware:
    MSI C847MS-E33, onboard 2x1,1GHz Sandybridge Celeron 847, 4GiB RAM
    32GB SSD (System), 4TB 3,5" WD-Red HDD (Video)
    TT FF DVB-S 1.5 FullTS-Mod PWM-Vreg-Mod, DVB-Sky 852 Dual DVB-S2
    Das ganze im alten HP Vectra VLi8-Gehäuse versorgt von:
    PicoPSU-160-XT und Meanwell EPP-150 im ATX-NT-Gehäuse

  • Das Board läuft auch mit nicht ESR Elkos, nur leben die halt früher ab. Wichtig ist vor allem, dass es 105° Typen sind. Aufwand ist aufgrund der Multilayer Technik beim Löten nicht zu unterschätzen. Da hat Caosman schon gut erkennt es nicht selber machen zu wollen.
    Insofern lohnenswert ist die Aktion überhaupt nicht.

    Proxmox VE, Tyan Xeon Server, OMV, MLD-Server 5.1
    MLD 5.1 64bit: Asus AT5iont-t, ION2, 4GB Ram, SSHD 2,5" 1Tb, HEX TFX 300W 82+, Cine S2 V6.2 , 38W max.
    Yavdr 0.5: Zotac D2550ITXS-A-E mit GT610 OB, TT S2-4100 PCI-e ,Joujye NU-0568I-B
    Yavdr 0.5:
    Sandy Bridge G840, Tests und Energieverbrauch , CoHaus CIR, Cine S2 V6.2
    MLD 5.1 Beebox N3150, DVBSky S960 und 1Tb WD Blue

  • Das Board läuft auch mit nicht ESR Elkos, nur leben die halt früher ab.

    Die Frage ist dann wie lange und vor allem wie zuverlässig das hält.
    Wenn man den Aufwand beim Austausch bedenkt, lohnt sich das Risiko bei einer Ersparnis von ~ -,50€ pro Stück nun auch nicht wirklich.

    Gruss
    SHF

    Mein (neuer) VDR:

    Software:
    Debian Wheezy mit Kernel 3.14
    VDR 2.0.7 & div. Plugins aus YaVDR-Paketen
    noad 0.8.6

    Hardware:
    MSI C847MS-E33, onboard 2x1,1GHz Sandybridge Celeron 847, 4GiB RAM
    32GB SSD (System), 4TB 3,5" WD-Red HDD (Video)
    TT FF DVB-S 1.5 FullTS-Mod PWM-Vreg-Mod, DVB-Sky 852 Dual DVB-S2
    Das ganze im alten HP Vectra VLi8-Gehäuse versorgt von:
    PicoPSU-160-XT und Meanwell EPP-150 im ATX-NT-Gehäuse

  • Ich würde es sein lassen. Meine Versuche gingen alle in die Hose. Falls du aber unbedingt auf VIA bestehst, könnte ich dir noch ein MII-10000 mit 512MB RAM anbieten. Das liegt schon seit Jahren bei mir ungenutzt im Schrank rum.

    Gruß
    iNOB

    Mein VDR

    Hartware: Gehäuse: Ahanix MCE 302, Mobo: Kontron 986LCD-M/mITX, CPU: Intel Core2 Duo Mobile T7400 2,16GHz, 2GB RAM, SAT: Digital Devices DuoFlex S2 miniPCIe, Graka: ASUS GeForce GT 1030 Silent, 2x4TB + 2x8TB 3,5" WD Red HD, 1x DVD-Brenner Pioneer, Atric IR-Einschalter+Empfänger, FB One-For-All URC-7960, SoundGraph iMON LCD ( MFP5I, 15c2:0038 )
    Weichware: Debian Stretch (x86_64), Kernel 4.15, NVidia v396.54, ffmpeg 3.4.4, VDR 2.4.0 gepatched

  • Die Frage ist dann wie lange und vor allem wie zuverlässig das hält.

    der ESR ist ja der Innenwiderstand des Elkos. Ein hoher Innenwiderstand behindert das schnelle auf und entladen des Elkos. Beim SNT entstehen durchs Schalten Pipplespannungen mit hoher Frequenz. Durch zu hohen ESR werden die Ripplespannungen nicht richtig abgebaut, zum anderen bewirkt der ESR mit hohen Rippleströmen auch eine rel. starke Eigenerwärmung im Kondensator am RI. Ersteres bewirkt schlechtere Ausgangsspannung vom Netzteil und letzteres rasche Alterung des Elkos durch verdampfen des Wassers (Elyt)
    Besser wären eigentlich mehrere kleinere anstatt eines großen Elkos, bsw. 4 x 330µ anstelle 1500µ. Dadurch werden die ESRs parallel geschaltet und man erreicht einen noch geringeren ESR. Das ist aber nachträglich auf dem MoBo schlecht machbar. Aber einige MoBo Hersteller haben dies schon berücksichtigt und Batterien von rel. kleinen Elkos verbaut (kostet aber wieder auch ein paar Cent mehr und braucht insgesamt mehr Platz).

    Gruß Fr@nk

  • Wenn man es kann und das nötige Werkzeug vorhanden ist, dann ist das in relativ kurzer Zeit repariert.

    Wie schon von SHF geschrieben sind die Masseflächen ein Knackpunkt. Man braucht zwingend eine Lötstation. Mit einem 30 Watt Lötkolben wird das nichts. Das wird nur ein "rumbatzen" und kein Löten. Habe selber schon mit 30 Watt eine Platine fast zerstört, weil ein Löten an den Masseflächen beim besten Willen nicht funktionieren wollte. Meine neue Station hat 80 Watt Leistung und damit geht auch Löten an Masseflächen.

    Zum Auslöten der Elkos würde ich beide Pins stark verzinnen und dann beide mit dem Lötkolben berühren. Man kann den Elko dann herausziehen. Das im Loch verbleibende Zinn dann schmelzen und mit einer von unten angesetzten Entlötpumpe wegsaugen. Auch möglich ist ein Entfernen mit Entlötsauglitze (wenn der Elko schon draußen ist!) wenn dabei viel Flussmittel verwendet wird.

  • zum Löten:

    keinesfalls zu viel Kraft anwenden beim Abziehen des Elkos. Sonst reißt die Durchkontaktierung mit raus, die dann am Elkobein hängt. Manchmal hat man auch Glück, das der Elko nicht bündig auf dem PCB sitzt. Dann kann man ihn durch vorsichtiges hin und her kippen erstmal "abwackeln" (aber wegen der Durchkontaktierung keinesfalls hebeln). Dann "verbraucht" der Elko keine zusätzliche Wärme mehr und man bekommt das stehen gebliebene Bein durch schieben mit dem Lötkolben nach oben und kann es mit der Pinzette abnehmen.
    Gruß Fr@nk

  • Die Frage ist dann wie lange und vor allem wie zuverlässig das hält.
    Wenn man den Aufwand beim Austausch bedenkt, lohnt sich das Risiko bei einer Ersparnis von ~ -,50€ pro Stück nun auch nicht wirklich.

    Wie wahr. Leider sind diese Elkos bei den uns üblichen Händlershop wie Aswo und Nedis praktisch kaum bekannt. Damals hatte ich spaßeshalber ein Firmeninternes s939 damit repariert, hatte lediglich ein Jahr gehalten. Man konnte sehr gut beobachten, dass die Elkos vor allem deutlich wärmer werden als normal (halt zu hoher Innenwiederstand) und damit selbst bei 105° Spezi früh ableben. Das hat Lola gut erklärt.
    Übrigens meiner Ansicht nach die gleiche Ursache, wie bei etlichen LCD-TV Netzteilen (Namen brauche ich da wohl nicht zu nennen, kennt aber jeder :mua ). Da werden mit Absicht einfache Typen verbaut. Die müssen ja nur die Garantiezeit überstehen...

    Proxmox VE, Tyan Xeon Server, OMV, MLD-Server 5.1
    MLD 5.1 64bit: Asus AT5iont-t, ION2, 4GB Ram, SSHD 2,5" 1Tb, HEX TFX 300W 82+, Cine S2 V6.2 , 38W max.
    Yavdr 0.5: Zotac D2550ITXS-A-E mit GT610 OB, TT S2-4100 PCI-e ,Joujye NU-0568I-B
    Yavdr 0.5:
    Sandy Bridge G840, Tests und Energieverbrauch , CoHaus CIR, Cine S2 V6.2
    MLD 5.1 Beebox N3150, DVBSky S960 und 1Tb WD Blue

  • Zwischenfrage: Ist der Inhalt von den Elkos eigentlich irgendwie giftig?

    MLD 5.5 mit VDR 2.6.4 & Kodi 19.4 - Gigabyte GA-F2A88XM-HD3 - AMD A8-7600 - 4 Gb RAM - Ausgabe via MSI N220GT-MD1GZ mit softhddevice & vdpau - 19.2E & 28.2E Empfang via Linux4Media L4M-Twin S2 ver 6.5 - Terratec Aureon 5.1 Fun TTP8 - Crucial m4 CT064M4SSD2 - Seagate Exos 7E8 in Scythe Quiet Drive SQD-1000 - Medion X10 RF Remote Control 20016398

  • Ist der Inhalt von den Elkos eigentlich irgendwie giftig?

    das Elektrolyt würde ich als problematisch ansehen. Bei den Typen, wo nur Wasser verdunstet weniger, aber es gibt auch wasserfreie oder Feststoff Elkos. Die trocknen zwar nicht aus, können aber durch Überlastung auch hochgehen, teilweise sogar brennen (so wie es Tantal gerne tun). Und das Zeug möchte ich nicht einatmen.

    Gruß Fr@nk

  • Zwischenfrage: Ist der Inhalt von den Elkos eigentlich irgendwie giftig?


    All Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist. [Theophrastus Aureolus Bombast von Hohenheim, genannt Paracelsus]

    Früher bestand der Elektrolyt von Aluminium-Elektrolytkondensatoren aus Zitronensäure und Glykol, das haben die Österreicher vor 25 Jahren genommen um ihren Wein "aufzuwerten". Es besteht aber keine Verpflichtung die Leiterplatte abzulecken. Wenn es so giftig wäre, würden einige meiner Arbeitskollegen (und ich auch) längst nicht mehr leben (ich habe mal in einer Netzteilproduktion gearbeitet, u. A. Amiga 500 Netzteile).

    Meine VDR

    1. gen2vdr v2 auf Aopen i915GMm-HFS und CeleronM 360J, RAM 1GB, HD Samsung HD401LJ, DVD Pioneer DVR-A05, Funk-Tastatur Cherry mit USB-Empfänger, TT FF 1.5 (System nur noch selten im Einsatz)

    2. gen2vdr v3 auf Gigabyte GA-E7AUM-DS2H (NVidia 9400 Onboard-Grafik) mit Core2Duo E8500, RAM 4 GB, SATA-Festplatte im Wechselrahmen, SATA BD-ROM/DVD-Brenner Pioneer, Tastatur, Skystar HD2

  • Hui,

    vielen Dank für die ganzen Antworten, die ja eigentlich alle gleichlauten: Board in die Tonne, neues kaufen mit Wonne. :)


    AsRock Q1900M | 4 GB RAM | OctopusNet S2-2
    120 Watt externes Netzteil Lex | WakeUp/IR-Modul | Telefunken VCR-Gehäuse

  • die ja eigentlich alle gleichlauten: Board in die Tonne, neues kaufen mit Wonne

    Grundsätzlich nicht, aber:

    Zitat

    Erkannt haben wir das allerdings erst, als es mehrmals sehr laut geknallt hat und er dann nicht mehr hochfahren wollte

    meist ist es dann zu spät. Ich habe einige Boarde mit neuen Elkos bestückt, jedoch hatten einige dabei schon einen Kurzschluss und Folgeschäden, die im zeitlich vertretbaren Rahmen nicht mehr lokalisierbar waren. Aber einige Boarde konnte ich retten, als ich die geblähten Elkos sah und sie sofort austauschte. Denn die werden ausfallen, das ist nur eine Frage der Zeit.

    Gruß Fr@nk

  • Sowas befürchte ich leider auch bei meinem Board. Es wird wohl wirklich das sinnvollste sein, sich nach neuer Hardware umzuschauen...


    AsRock Q1900M | 4 GB RAM | OctopusNet S2-2
    120 Watt externes Netzteil Lex | WakeUp/IR-Modul | Telefunken VCR-Gehäuse

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